Reisen in Risikogebiete – Ab und an sieht man in den Nachrichten dass Touristen in Ländern wie beispielsweise dem Jemen, Somalia oder den Philippinen entführt werden. Oft sind die Ziele der Entführer klar, sie wollen Geld für die Freilassung ihrer Opfer Erpressen.
Zunächst einmal stellt sich die Frage, ist es notwendig seinen Urlaub in Ländern zu verbringen in denen man das Opfer einer Entführung werden kann?
Meiner Meinung nach ist das nicht notwendig!
Glücklicherweise sind die meisten Urlauber der gleichen Meinung, da sie lieber ihren Urlaub am Strand mit Zimmerservice, reichhaltigem Hotelbuffet und Beach Bar verbringen, denn als Geisel einer Verbrecherband, in einer dreckigen Höhle irgendwo im Nirgendwo hockend; Monatelang in derselben Kleidung und Ungewissheit ob sie dieses Abenteuer überhaupt überleben.
Reisen in Risikogebiete
Dabei lauern die indirekten Gefahren in Form von situationsbedingten Erkrankungen durch mögliche Misshandlungen, Mangelernährung und ungenügende Hygiene so wie als auch die ständigen Gefahren durch einen Kopfschuss exekutiert oder medienwirksam vor laufender Kamera enthauptet zu werden, um dann als Hauptdarsteller zweifelhafte Berühmtheit bei YouTube zu erlangen.
Jedoch kann es vorkommen, sollte man berufsbedingt in Hochrisiko Länder reisen müssen, dass einem das gleiche Schicksal drohen könnte.
Um sein persönliches Risiko zu minimieren, kann man sich auf solche Missionen klug vorbereiten. Zu aller erst ist es wichtig sich klar zu machen dass man in ein Hochrisiko Gebiet reist und was alles damit zusammenhängt!
Dazu ist es wichtig sich mit dem Land, seinen Bräuchen und Gepflogenheiten vertraut zu machen und Aufklärung zu betreiben!
Wie ist die politische Situation, wie sieht es dort aus wo ich jetzt hin muss, was ist das für eine Stadt und welche Gefahren können dort auf mich lauern?
Glücklicherweise gibt es das Internet und somit fast alle Informationen dazu, die Sie benötigen um sich ein klares Bild über Ihr Zielgebiet zu verschaffen.
Ich weiß was Sie jetzt denken, „Mission“, „Aufklärung“ und „Zielgebiet“, das sind doch Worte aus dem Militärjargon! Ja genau, Sie haben es erfasst, jedoch mit dem Unterschied, das Sie dort gegen niemanden kämpfen sollen, hoffentlich!
Im Prinzip können Sie Ihre Geschäftsreise in dieses Hochrisikogebiet so aufbauen wie eine geheime nachrichtendienstliche Aufklärungsmission.
Warum?
Ihr Ziel ist es dort hinzureisen um Ihren geschäftlichen „Auftrag“ zu erledigen, nicht aufzufallen und vorzugsweise heil und im ganzen Stück, planmäßig wieder zu Hause zu sein und das alles ohne Zwischenfälle. Darum!
Reisen in Risikogebiete – Hier sind einige Vorabrecherchen und Maßnahmen die Sie durchführen können:
Recherchieren Sie online die Situation im Zielland, Kriminalität, Terrorgefahr, die betreffende Stadt und den Stadtteil in dem Ihr Büro / Geschäftssitz und Ihr Hotel liegt.
Beschaffen Sie sich einen Stadtplan der Stadt zeichnen Sie dort eventuelle Polizeistationen, Krankhäuser, Botschaft/ Konsulat ein und eine aktuelle topographische Landkarte (1:25000) der Gegend.
Finden Sie heraus wo die für Sie zuständige Botschaft oder das Konsulat vor Ort sind, der kürzeste weg von Ihrer Unterkunft oder dem Geschäftssitz dahin. Zeichnen Sie das auf Ihrer Karte mit Textmarker ein. Schauen Sie sich das Gebiet mit Hilfe von Google Maps Karte & Satellit und im Street View genau an, wenn möglich drucken Sie die für Sie wichtigen Areale aus. Schauen Sie sich Videos, Reiseberichte oder Dokus zu Ihrem Zielgebiet an.
Besuchen Sie die Webseiten der Außenministerien (DE, USA, GB) und schauen Sie sich die aktuell sicherheitsrelevanten Informationen zu Ihrem Zielgebiet aus mehreren Quellen an.
Setzen Sie bei Google News E-Mail Alert`s mit entsprechenden Suchbegriffen in Deutsch und Englisch. So erhalten Sie News zu Ihrem Zielgebiet sobald diese veröffentlicht werden per E-Mail.
Reisen in Risikogebiete – Lernen Sie mindestens folgende Worte und Floskeln in der Landesüblichen Sprache:
- Bitte
- Danke
- Gern geschehen
- Entschuldigen Sie
- Es tut mir leid
- Guten Morgen
- Guten Tag
- Guten Abend
- Gute Nacht
- Ja / Nein
- Kann ich Ihnen helfen?
- Geht es Ihnen gut?
- Kann ich das bitte haben?
- Wo ist…?
Wann ist Ihr nächster Urlaub im Ausland? Nehmen Sie das zum Anlass, als Übung, um die obigen Worte und Floskeln in der Landesüblichen Sprache zu erlernen. Auf YouTube gibt es zu jeder Sprache kostenlose Sprachkurse.
Sich in der Landessprache zu verständigen kann für Sie hilfreich sein. So fallen Sie möglicherweise erst auf den zweiten Blick als Ausländer auf, was Ihnen im Fall des Falles die entscheidenden zwei Sekunden Vorsprung bringen könnte.
Tritt keine Krisensituation für Sie ein, dann sammeln Sie eventuell Sympathiepunkte bei Ihren ortsansässigen Geschäftspartnern wegen Ihrer neu erworbenen Sprachkenntnisse.
Welche Zwischenfälle könnten auf Sie zukommen?
Zuallererst einmal, könnten Sie auf dem Flughafen Ihres Zielgebietes bestohlen werden, Pass, Geld und Kreditkarten, Laptop und Geschäftspapiere weg. Das wäre keine gute Ausgangslage für die erfolgreiche Erfüllung Ihrer Aufgabe vor Ort!
Also ist es am besten dass Sie nicht unbedingt als lohnendes Ziel erscheinen. Machen Sie sich von Ihrer äußeren Erscheinungsform uninteressant, kleiden Sie sich unauffällig und anstatt einer schönen teuren Leder Aktentasche nehmen Sie den Messenger Bag, da passt auch alles rein was Sie so brauchen inklusive Laptop.
Ihren Designeranzug und Ihre Rahmengenähten Schuhe können Sie im Koffer transportieren. Alles schön unsichtbar. Ein vier Tage Bart, Hemd aus der Hose und eine Basecap ohne Logo runden das Bild ab.
Lesen Sie dazu auch unseren Artikel: „Gray Man Concept – Die Kunst in der grauen Masse zu verschwinden“.
Ihre Reisedokumente, sonstige wichtigen Papiere und einen Teil Ihrer Reisekasse sollten Sie am Mann haben. Eine Kopie Ihrer Reisedokumente ausgedruckt und auf jeweils einem Stick am Mann und schön versteckt im Messenger Bag mit einem Teil Ihrer Reisekasse.
Als zweites könnte Sie ein korrupter Taxifahrer beim Taxigeld abzocken oder noch schlimmer direkt in die Höhle des Löwen fahren, um dort buchstäblich das fette Kopfgeld für einen westlichen Geschäftsmann zu kassieren, anstatt die mageren paar Dollar Taxigebühren für die Fahrt zu Ihrem Hotel.
Erkundigen Sie sich vorab nach den Transportgegebenheiten vor Ort. Bietet das Hotel einen Fahrservice an dann sollten Sie vielleicht diesen Dienst nutzen oder fragen Sie demonstrativ einen Soldaten, Sicherheitspersonal oder Polizeibeamten vor Ort nach dem Standort der Taxen, auch wenn sie schon wissen wo die stehen, aber so dass die Taxifahrer das sehen, das sollte die Hemmschwelle Ihnen gegenüber böses im Schilde zu führen drastisch erhöhen! Oder was auch eine gute Alternative ist, nehmen Sie einfach den öffentlichen Bus!
Ich weiß was Sie jetzt denken: „Was bringt es denn hinter jeder Ecke das Böse zu vermuten und ständig Gespenster zu sehen!?“
Reisen in Risikogebiete – Weise Vorbereitung und Voraussicht haben noch nie jemanden geschadet!
Deswegen heißen diese Länder ja auch Hochrisikogebiete, weil dort offensichtlich ein höheres Risiko das Opfer von Mord, Totschlag, Entführung und Erpressung zu werden als an Ihren Heimatort besteht!
In Ihrem Hotel angekommen, das größtenteils von westlichen Geschäftsläuten frequentiert wird, was dort vor Ort allgemein bekannt und somit ein lohnendes Ziel für mögliche Aktionen von Verbrechern und Terroristen zu sehen ist, sollten Sie darauf achten dass niemand an Ihre sieben Sachen heran kommt.
Diebstähle in Hotels sind in vielen Ländern an der Tagesordnung, also macht es Sinn es möglichen Tätern schwer zu machen.
Zu diesem Zweck sollten Sie Ihr Gepäck immer verschlossen halten, dazu eignen sich sehr gut Kofferschlösser. Wenn es einen Zimmersafe gibt, dann sollten Sie es in Erwägung ziehen dort weitere für Sie wichtige Dinge zu verwahren.
Schauen Sie sich den im Hotel öffentliche aushängenden Fluchtplan für Notfälle an. Machen Sie ein Bild mit Ihrem Smartphone und schauen Sich den Plan abends im Zimmer in Ruhe gründlich an.
Machen Sie sich mit diesem vertraut und merken Sie sich genau wo die Fluchtwege liegen. Erkunden Sie ein Wenig das Hotel und seine Außenumgebung, nur damit Sie das mal gesehen haben. Es besteht keine Notwendigkeit das alles auswendig zu lernen.
Jedoch kann es Ihnen im Fall eines ernsthaften Problems helfen, das Hotel schnell zu verlassen.
Beobachten Sie aufmerksam Ihre Umgebung und die Mitarbeiter des Hotels und am Empfang.
Stellen Sie sich am besten mit dem Chef vom Empfang gut, fragen Sie nach Empfehlungen, Basar – Einkäufe etc. In den meisten Ländern sind die Menschen hilfsbereit und gastfreundlich.
Mit, Freundlichkeit, Respekt und guten Trinkgeldern ihrerseits, werden auch Ihnen die Mitarbeiter am Hotelempfang mit gutem Rat zur Seite stehen und Sie ebenfalls nach bestem Wissen darüber informieren, was Sie vor Ort tun oder wohin Sie besser nicht gehen sollten.
Bedenken Sie bitte dass, sofern sich sinnvolle Gelegenheiten ergeben, auch die Mitarbeiter im Service mit kleinen aber regelmäßigen Trinkgeldern. Es ist immer gut mehrere voneinander unabhängige Informationsquellen zu haben.
Hier einige Vorteile die Sie, aber andere Gäste dann vielleicht nicht haben: Sie sprechen deren Sprache (nur wenige Worte und Floskeln) was jedoch ausreicht um respektiert zu werden.
Sie sind immer freundlich und sagen immer Bitte und Danke in der Landessprache und Sie geben immer Trinkgeld, das muss nicht viel sein, jedoch regelmäßig.
Was Sie mit diesem Verhalten, mit Hilfe von „Social Engineering“ für sich vor Ort umgesetzt haben nennt man eine „Loyalitätskette schmieden“.
Durch Ihre freundliche, respektvolle und großzügige Art und Weise, haben Sie bei diesen Menschen jetzt ein Stein im Brett, diese haben das Gefühl das sie Ihnen etwas schulden.
Jetzt haben Sie viele Augen und Ohren die unbewusst für Sie arbeiten, Dinge sehen und Informationen erhalten die sie eventuell soweit für Sie wichtig und notwendig, pro aktiv an sie transportieren werden.
Sollten Sie die Zeit haben eine kleine Sightseeing Tour zu unternehmen, dann lassen Sie sich vorab beispielsweise vom Concierge ein paar Tipps geben.
Fragen Sie auch nach möglichen Gefahren, dieser wird Ihnen gerne Auskunft geben. Sagen Sie auf jeden Fall Danke mit einem freundlichen Lächeln und geben Sie ein kleines Trinkgeld!
Gleichen Sie auf jeden Fall die Infos Ihres Ansprechpartners mit den von Ihnen vorab, vor der Reise zusammengetragenen Recherchen ab. Decken sich diese, dann war Ihre vorab Risikoanalyse effektiv.
Die Tage sind wie im Flug vergangen, alles ist gut gelaufen, es gab keine Zwischenfälle und Sie machen sich fertig für die Abreise.
Sobald Sie Ihr Gepäck einpacken sollten Sie dieses mit den vorab erwähnten Schlössern sichern, sofern Sie Ihr Gepäck auch nur für eine Minute aus den Augen lassen müssen, denn es ist schon vorgekommen dass Gästen von korrupten Mitarbeitern Drogen zum Transport untergeschoben wurden und diese dann ahnungslos ein „Muli“ spielen.
Ein „Muli“ nennen Drogenschmuggler denjenigen, der für Sie die Drogen von A nach B bringt. Sollte ein „unfreiwilliges Muli“ erwischt werden, dann droht diesem eine hohe Haft und in einige Ländern sogar die Todesstrafe und nicht den verantwortlichen Drogenschmugglern.
Deswegen, checken Sie gründlich Ihr Gepäck bevor Sie auschecken, nur um sicher zu gehen!
Lesen Sie auch dazu unseren Artikel: „Reisen als Gray Man“.
FAZIT:
Diese Maßnahmen könnten für Sie überzogen klingen, jedoch kommen sie aus der Praxis und es ist immer besser auf mögliche Eventualitäten vorbereitet zu sein, als überrascht und von der Situation überrollt zu werden!
Denken Sie daran: „Das Glück bevorzugt den, der vorbereitet ist!“
Welche Meinung haben Sie zu Reisen in Risikogebiete und guter Vorbereitung in diesem Zusammenhang?
Ich freue mich auf Ihre Kommentare hier unten im Kommentarfeld. Vielen Dank!
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